In der Landeshauptstadt St. Pölten wird der Flächenwidmungsplan geändert. Was technisch und wenig aufregend klingt, hat zumeist direkte Auswirkungen auf unsere direkte Umgebung. Mit zwei Projekten im Norden und Süden Stattersdorf gilt das auch in diesem Fall. Errichtet werden sollen u.a. ein Pflegeheim für Menschen mit psychischen Erkrankungen und eine Tennishalle.
Änderungen im Lilienhof
Die größten Änderungen in Stattersdorf betreffen den Lilienhof, der seit 1594 besteht. Zwar wird das Kloster der Congregatio Jesu gemeinsam mit seinen Bewohnerinnen und den Gärten erhalten und weitergeführt, das Mary Ward-Bildungshaus wechselt jedoch in den Besitz der Caritas der Diözese St. Pölten.
Südlich der Bestandsgebäude wird von der Caritas ein Zentrum zur Betreuung von Menschen mit psychischen Krankheiten entstehen. Dieses soll eine Tageswerkstätte umfassen und der der Beschäftigung und einem strukturierten Tagesablauf für psychisch erkrankte Menschen dienen.
Auch ist eine Wohnstätte für die Tagesbetreuung der psychisch erkrankten Menschen vorgesehen, wobei hier ausgegangen wird, dass die Klientinnen und Klienten mit dem Stadtbus LUP anreisen.
Für 30 bis 40 psychisch erkrankte Menschen soll darüber hinaus eine Wohnmöglichkeit mit gleichzeitiger Betreuung geschaffen werden, gleichsam als Pflegeheim. Es handelt sich dabei um eine Einrichtung nach dem NÖ Sozialhilfegesetz und ist somit keinesfalls mit einem normalen Wohnhaus vergleichbar.
Möglich wird das unter anderem durch die Neufestlegung des Seveso III-Schutzkreises. Diese Schutzkreise gelten um Standorte von Unternehmen, die mit gefährlichen Stoffen arbeiten, und sollen dem Schutz von Menschen, der Umwelt und benachbarten Gebäuden bei Unfällen dienen. Sie schränken daher gleichzeitig die Bebaubarkeit von Flächen in der Umgebung ein.
Nunmehr soll auf Antrag des Grundeigentümers des Lilienhofs auf Basis einer Einzelfallbetrachtung, die in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Sunpor und dem Amt der NÖ Landesregierung erfolgte, der Schutzkreis neu festgelegt werden. Statt bislang 390 Metern soll dieser künftig einen Radius von 226 Metern umfassen.
Neue Tennishalle geplant
Die Stadt St. Pölten ist Eigentümerin der Grundflächen rund um die Stockschützen- oder die Tennishalle im Süden Stattersdorfs. Aufgrund der hohen Nachfrage soll nun eine weitere Tennishalle mit zwei Plätzen zum ganzjährigen Spielbetrieb errichtet werden. Was das für den angrenzenden Minigolfplatz bedeutet, lässt sich aus dem Bericht des Magistrats nicht ablesen.
Alle Informationen und Bilder, die in diesem Artikel verwendet wurden, stammen aus den Unterlagen zur Änderung des Flächenwidmungsplans, die auch auf der Homepage der Stadt St. Pölten zu finden sind. Alle St. Pöltnerinnen und St. Pöltner können zu den geplanten Änderungen noch bis 3. Oktober 2022 Stellungnahmen abgeben und sich damit an der Stadtentwicklung beteiligen.
Für die Volkspartei St. Pölten betreut Klubobmann Florian Krumböck die Fragen rund um die Änderungen der Flächenwidmung und Stadtentwicklung. Sie erreichen ihn mittels Klick auf den Button:
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