G'spür hat man oder eben nicht - der St. Pöltner SPÖ-Bürgermeister Matthias Stadler hat es heute eindeutig vermissen lassen. Am Tag nach Putins Ukraine-Rede, in der er dem Nachbarstaat die Staatlichkeit abspricht, zwei von russischen Milizen besetzten Landesteilen die Unabhängigkeit zuerkennt und mit Truppen auf ukrainisches Staatsgebiet einmarschiert, legte gestern die SPÖ-Stadtregierung mit dem russischen Botschafter Kränze am russischen Soldatenfriedhof in Gedenken an die Gründung der Roten Armee nieder und feierte mit roten Nelken und Blasmusik, während die Welt Sanktionen vorbereitete.
„Die SPÖ St. Pölten rund um die anwesenden Vizebürgermeister Harald Ludwig und Bundesrätin Eva Prischl sowie FPÖ Stadtrat Klaus Otzelberger lassen jegliche politische Sensibilität vermissen“, urteilt ÖVP-Vizebürgermeister und Stadtparteiobmann Matthias Adl. „Traurig ist, dass dies auch keineswegs überrascht, wenn man an die Nordkorea- und Kuba-Beziehungen der SPÖ St. Pölten oder die freundschaftlichen Beziehungen der FPÖ zu Putins Partei ‚Einiges Russland‘ denkt.“
„Auch wenn der Termin zur Feier der Restaurierungsarbeiten am russischen Soldatenfriedhof länger geplant war, muss die SPÖ-Stadtregierung auf das aktuelle Geschehen reagieren. Es ist augenscheinlich, dass sich der Bürgermeister vor der Verantwortung drückt und seinen Vize vorschickt. Ehrlicher wäre es, mit einer Absage der Veranstaltung eine klare Antwort auf die völkerrechtswidrigen Aktionen Russlands zu reagieren“, so Adl.
Auch mehrere Medien berichten über das Rote-Nelken-Gedenken:
Zum Bericht des Kurier: Heikler Termin in St. Pölten: Russischer Botschafter wurde empfangen | kurier.at
Zum Bericht der NÖN: ÖVP-Ärger um Rote Nelken für Russland | noen.at
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