Trotz sinkender Ölpreise gehen die Kosten für Autofahrerinnen und Autofahrer an den heimischen Zapfsäulen nicht zurück. Florian Krumböck, Klubobmann der ÖVP im St. Pöltner Gemeinderat, will nun mit einer besonderen Aktion gegensteuern:
„Der LUP soll bis Ende April gratis sein. Damit könnten wir in St. Pölten den Umstieg auf den Stadtbus bei den horrenden Sprit-Preisen zusätzlich attraktivieren.“
Besonders im Auge hat Krumböck jene St. Pöltnerinnen und St. Pöltner, die den LUP zurzeit noch gar nicht nutzen. „Wir wissen, dass viele Stadtbewohner aus Gewohnheit ins Auto steigen. Gerade jetzt wäre aber ein guter Zeitpunkt, um die bestehenden Öffi-Angebote zu testen – ganz egal ob Schul-, Arbeits- oder Freizeitweg. Wichtig ist aber auch die entsprechende Information. Gleichzeitig mit der Gratisfahrt sollte die Stadt nun eine zielgerichtete Info-Offensive zum LUP-Angebote starten. Denn auch heute wissen viele nicht, wo die nächste Bushaltestelle ist und wann dort Busse abfahren“, erklärt Krumböck die Idee.
Beispiel Eisenstadt
Ein Beispiel könnte sich St. Pölten dabei an der Burgenländischen Landeshauptstadt nehmen. „Eisenstadt ist hier vorangegangen. Als Ausgleich für die aktuellen Jahreskartenbesitzer wird deren Ticket kostenlos um ein Monat verlängert. Wir sollten diesen Schritt ebenfalls setzen“, fordert der VP-Politiker.
Kosten & Nutzen des Vorschlags
Der Vorschlag der St. Pöltner Volkspartei, den Stadtbus LUP bis Ende April gratis zu machen, hat erwartbare Reaktionen ausgelöst. Die SPÖ-Stadtregierung sprach etwa von Populismus und zu teuren Kosten. „Aber der Nutzen des zeitlich befristeten Gratis-LUP übersteigt die Kosten. Wir könnten damit den massiven Rückgang der Fahrgastzahlen auffangen und die horrenden Treibstoffkosten zumindest abfedern“, ist VP-Klubobmann Florian Krumböck überzeugt.
2021 gab es 1,1 Millionen Fahrgäste weniger als 2019
Ein aktueller Bericht des Stadtrechnungshofes zeigt auf, dass die letzten Fahrgastzahlen noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau liegen.
„Aus Furcht vor dem Corona-Virus verbunden mit den Homeoffice-Regelungen ging die Nutzung des LUP deutlich zurück. Das Angebot des Stadtbusses jetzt wieder in Erinnerung zu rufen und zu bewerben wäre daher der richtige Schritt“, so der Klubobmann.
„Die Gewohnheit, ins Auto zu steigen, hat wieder zugenommen. Die Treibstoffpreise machen es aber wieder überlegenswert, die bestehenden Öffi-Angebote zu testen. Wichtig ist aber auch die entsprechende Information. Gleichzeitig mit der Gratisfahrt sollte die Stadt nun eine zielgerichtete Info-Offensive zum LUP-Angebote starten. Denn auch heute wissen viele nicht, wo die nächste Bushaltestelle ist und wann dort Busse abfahren“, erklärt Krumböck die Idee.
Steuer-Mehreinnahmen dürfen kein Körberlgeld für Stadt sein
Bricht man die Jahreseinnahmen aus 2021 auf ein Monat herunter, bedeutet das einen notwendigen Einnahmen-Ausgleich durch den Stadthaushalt von rund 240.000 Euro. „Gleichzeitig steigen auch die Einnahmen der Stadt durch gestiegene Steuerertragsanteile durch die teuren Öl-, Gas- und Benzinpreise. Diese könnten die Kosten zumindest teilweise abdecken. Aber auch darüber hinaus zeigen die Zahlen: Wo ein Wille da ein Weg. Denn 240.000 Euro sind für das St. Pöltner Stadtbudget bei Ausgaben von rund 210 Mio. Euro ein kleiner Bruchteil“, so Krumböck.
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